Homöopathie – was ist das?

Die Bezeichnung Homöopathie stammt aus dem Griechischen. Sie setzt sich zusammen aus den Worten „homoios“ – ähnlich und „pathos“ – Leiden, Krankheit und lässt sich übersetzten als „ähnliches Leiden“.
Das bedeutet, dass in der Homöopathie eine Krankheit mit einer Arznei geheilt wird, die bei Gesunden, wenn sie in hohen Dosen gegeben wird, zu ähnlichen Symptomen führt.
Als Beispiel heilt das homöopathische Mittel „Allium cepa“, das aus der Küchenzwiebel hergestellt wird, Schnupfen mit klaren, flüssigen Absonderungen der Nase, Tränenfluss und brennenden Augen.

Die Geschichte der Homöopathie

Der deutsche Arzt Dr. Samuel Hahnemann (1755 – 1834) lebte und praktizierte in einer Zeit, in der Aderlässe, Einläufe, Blutegel und giftige Medikamente, wie Arsen oder Quecksilber in den ärztlichen Behandlungen den Erkrankten mehr schadeten, als die Krankheit selbst.
Nach Aufgabe seiner Praxis experimentierte er zunächst mit Chinarinde, deren Wirkung gegen Malaria damals schon bekannt war. Jedesmal nach der Einnahme beobachtet er bei sich Symptome, die der Malaria ähnelten. Diese hielten mehrere Stunden an und verschwanden dann wieder. Später experimentierte er auch mit anderen Substanzen, wie Arsen oder Belladonna und da die eingenommenen Substanzen stark giftig waren, wurden sie verdünnt eingenommen. Bei diesen Versuchen kam er zu dem Ergebnis, dass man eine Krankheit mit der Arznei heilen kann, die bei Gesunden ähnliche Symptome hervorruft.
Er wiederholte die Tests bei anderen, gesunden Menschen und fasste die Ergebnisse es jeweiligen Mittels zu einem so genannten Arzneimittelbild zusammen.
So entstand das Leitprinzip der Homöopathie: „Similia similibus curentur“ – Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden.

Die Lebenskraft

In der Homöopathie wird Krankheit gleichgesetzt mit Verstimmung der Lebenskraft, Gesundheit mit Rückkehr zur Harmonie der Lebenskraft. Die Lebenskraft oder Dynamis ist die rational nicht erfassbare Quelle allen Lebens. Im Hinduismus wird sie Prana genannt, in der traditionellen chinesischen Medizin Chi.
Sie ist das übergeordnete Steuerprinzip, sie steuert und harmonisiert unseren Organismus, schützt uns vor Krankheit und verleiht uns Immunität. Ist die Lebenskraft geschwächt, z.B. durch Stress, Kummer, falsche Essgewohnheiten, Umwelteinflüsse, wie Vergiftungen oder Strahlenbelastung, so wird der Mensch krank. Diese Störung der inneren Ordnung und Harmonie ist die Voraussetzung dafür, dass beispielsweise Viren oder Bakterien unseren Organismus krank machen können.

Homöopathen erkennen in den Symptomen einer Krankheit den Versuch der Lebenskraft, die gestörte Ordnung selbst wieder ins Lot zu bringen. Das Muster der individuellen Symptome weist uns dabei den Weg zu demjenigen homöopathischen Mittel, das in der Lage ist, den Selbsthilfeversuch des Körpers zielgerichtet zu unterstützen und so zur Heilung zu führen.

Die Prinzipien der Homöopathie

Die Anwendung der Homöopathie beruht auf folgenden Prinzipien:
Bei so genannten Arzneimittelprüfungen nehmen gesunde Personen über einen bestimmten Zeitraum ein ihnen unbekanntes homöopathisches Arzneimittel. Alle in dieser Zeit neu auftretenden Symptome werden registriert und notiert.
Welche Organschäden und schwere Funktionsstörungen eine Arznei verursacht, kann in einer Arzneiprüfung nicht erfasst werden. Dies erfahren wir aus der Toxikologie (=Lehre der Vergiftungen).
Die Gesamtheit aller Symptome bilden wie ein Mosaik das Arzneimittelbild des homöopathischen Mittels.
Krankheitssymptome, die unter der Therapie verschwinden, erweitern das Arzneimittelbild, auch wenn sie noch durch keine Prüfung bekannt wurden.

Nach der Ähnlichkeitsregel heilt eine Arznei eine Person, deren Krankheit ähnliche Symptome aufweist, wie die Arznei bei der Arzneimittelprüfung an gesunden Personen hervorgebracht hat.

Bei einer homöopathischen Behandlung wird das individuelle Krankheitsbild herausgearbeitet. Dies ergibt sich aus den in der Anamnese und Untersuchung erfassbaren Symptomen. Dabei sind vor allem die ungewöhnlichen, auffallenden Symptome von Bedeutung. Wie ein Detektiv sucht der Homöopath dann nach der Arznei, die den Symptomen des Patienten am ähnlichsten sind. Darum werden auch zwei Patienten, die an der selben Krankheit leiden, nicht unbedingt das selbe Mittel erhalten.
Ziel der homöopathischen Behandlung ist es allerdings nicht, die Symptome auf direktem Weg zu beseitigen oder zu unterdrücken, sondern die Lebenskraft und somit den Körper und das Immunsystem zu stärken. Der Organismus wird somit in die Lage versetzt, die Krankheit selbst zu heilen.

Angenommen, Sie konsultieren einen Homöopathen wegen Asthma. Diesen wird dann neben den „normalen“ Symptomen, wie pfeifende Atmung und Atemnot interessieren, wodurch ein Asthmaanfall ausgelöst wird und wann und wodurch die Atemnot gelindert wird oder sich verschlimmert. Außerdem wird er sich für vieles andere interessieren, z.B. ob Sie noch andere Beschwerden haben, was Sie gerne essen, ob Sie es lieber warm oder kalt mögen, ob Sie sich gerne am Meer aufhalten oder ob Sie die Füße nachts aus dem Bett strecken.

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Was ist Homöopathie?